Hat ein Druckmedium weniger Saugkraft als Papier, was zum Beispiel bei Kunststoff der Fall ist, funktioniert die Farbübertragung mittels elektrostatischer Aufladung. Der industrielle Tiefdruck bedient sich in diesem Fall ausschließlich der Rakel und der Druckzylinder. Druckplatten kommen hier nicht zum Einsatz.
Für dreidimensionale Objekte und unebene Oberflächen und Verpackungen empfiehlt sich der sogenannte Tampondruck. Das Herzstück dieses Druckverfahrens ist ein elastischer Tampon aus Silikonkautschuk. Zuverlässig absorbiert er die Farbe aus einer Tiefdruckform. Anschließend bringt er sie auf das Druckmedium auf. Als künstlerische Tiefdruckverfahren haben sich sowohl die Radierung als auch der Kupfer- und Stahlstich durchgesetzt. Für die Gestaltung von ganzen Rollen und Bögen bietet sich der sogenannte Bogendruck an. Allerdings findet er heute kaum noch Anwendung. Meist beschränkt er sich auf Spezialaufträge, vor allem auf den Druck von Metallfarben und Lacken.
Bei den meisten Techniken handelt es sich um Direktdrucktechniken – mit Ausnahme des Tampondrucks. Er gibt die Farbe indirekt an den Bedruckstoff weiter.
Anwendungsbeispiele für den Rollentiefdruck:
Anwendungsbeispiele für den Bogentiefdruck:
Speziell bei Druckerzeugnissen mit hoher Auflage wie Zeitschriften, Katalogen und Broschüren lohnt sich das anspruchsvolle Druckverfahren.
Insbesondere beim Illustrationsdruck macht sich die hohe Qualität des Tiefdrucks bemerkbar. Dank der feinen Rasterung kommt die Abbildung dem Original erstaunlich nahe. Mit besonderen Effekten überzeugt der Bogendruck. Greift er bei der Produktion auf Sonderfarben zurück, gelingen ihm mithilfe des Offsetdrucks außergewöhnliche Farbakzente.
Als die wahre Geburtsstunde des Tiefdrucks gilt aber das Jahr 1910. Zwei Beilagen der Freiburger Zeitung revolutionierten die Welt der Druckerzeugnisse und das Zeitungswesen im Speziellen. Zu sehen gab es verschiedene Bilder im Tiefdruck, geschickt eingebettet in den normalen Buchdrucktext. Von diesem Zeitpunkt an galt der Tiefdruck als das beliebteste Illustrationsverfahren für Zeitungen und Zeitschriften. Nicht nur der Ästhetik wegen, sondern auch dank der deutlich höheren Druckgeschwindigkeit gewann das Tiefdruckverfahren an Bedeutung.
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