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Der Siebdruck: Farbintensiv und beständig auf allen Oberflächen

Das Siebdruckverfahren ist eine Form des Direktdrucks, die vor allem bei schwierig zu bedruckenden Oberflächen angewendet wird. Der Siebdruck kann bei voller Farbbrillanz und Lichtechtheit auf vielen verschiedenen Materialien und Oberflächen angewendet werden, beispielsweise auf Folien, Kunststoff, Metall oder Holz. Er zeichnet sich außerdem durch abriebfeste und witterungsbeständige Druckergebnisse aus. Erfahren Sie hier, was dieses Verfahren zur Gestaltung individueller Druckprodukte so besonders macht – und wie es funktioniert.

Was kann der Siebdruck? Die wichtigsten Vorteile im Überblick

Eine wesentliche Eigenschaft des Siebdrucks ist die Vielseitigkeit seiner Einsatzmöglichkeiten. Im Siebdruckverfahren können verschiedene Materialien, Oberflächen oder Bauteile farbintensiv und abriebfest bedruckt werden. Je nach Oberflächenstruktur werden dafür spezielle Druckfarben und Trocknungsverfahren eingesetzt. Das Siebdruckverfahren ist für alle planen Materialien wie Papiererzeugnisse, Folien, Etiketten, Kunststoffe, Keramik, Holz, Glas und Textilien geeignet. Das Druckformat reicht dabei von wenigen Zentimetern bis zu einigen Metern. Das Bedrucken von gebogenen Materialien ist nicht möglich.

Das zeichnet den Siebdruck aus

Die Druckerzeugnisse bieten eine sehr hohe Druckqualität und sind außerdem widerstandsfähig und langlebig. Fast alle Motive sind umsetzbar, der Farbauftrag ist satt und sehr gut deckend. Auch Tagesleucht-, Nachtleucht- oder Metallic-Effekte sowie Spezialfarben können mit dem Siebdruckverfahren in hoher Qualität umgesetzt werden. Die typische hohe Farbschichtdicke eines Siebdrucks macht die Druckergebnisse außerdem beständig gegen Witterungseinflüsse, Abrieb, Kratzer oder Sonneneinstrahlung. Die Produkte sind somit langlebig und sehr robust. Computergesteuerte Siebdruckverfahren ermöglichen darüber hinaus eine hohe Präzision im gesamten Druckprozess.

Für welche Anwendungen eignet sich der Siebdruck?

Das Siebdruckverfahren kommt hauptsächlich in der Werbetechnik und in der Beschriftung, im Textil- und Keramikdruck, für hochwertige Effekt-Veredelungen und beim industriellen Druck zum Einsatz.

  • Die hohe Beständigkeit der Druckergebnisse macht den Siebdruck insbesondere für die Außenwerbung interessant. Allwetterplakate, Schilder, Transparente, Poster, Aufkleber oder Klebefolien müssen wetterfest sein und werden daher häufig im Siebdruckverfahren gefertigt.
  • Auch für industrielle Anwendungen wird bevorzugt der Siebdruck verwendet; hier bewähren sich insbesondere die Farbverbindlichkeit, Hitzebeständigkeit und Kratzfestigkeit der Druckerzeugnisse. Auch die korrekte Farbwiedergabe Ihres Corporate Designs ist mit dem Siebdruck verlässlich möglich.
  • Künstlerische Arbeiten, bei denen es auf einen besonders exakten Farbauftrag, spezielle Farbeffekte oder einen unterschiedlich dicken Farbauftrag ankommt, profitieren von der Präzision des Siebdrucks sowie von der Verwendung der Volltonfarben.
  • Auch im Textilbereich wird der Siebdruck angewendet. Die Eigenschaften des Stoffs bleiben dabei unverändert; es entstehen hochwertige Druckergebnisse mit einer griffneutralen Farbbrillanz. Der Aufdruck ist waschbeständig und damit sehr lange haltbar.

Der Siebdruck erklärt: So funktioniert die Drucktechnik

Beim Siebdruckverfahren wird die Druckfarbe direkt auf das Zielmedium aufgebracht. Dies geschieht mit einem wischerähnlichen Werkzeug, der Gummirakel, die die Druckfarbe durch ein textiles Gewebe hindurch auf das Zielmedium streicht. Das Siebdruckfahren wird daher auch als Durchdruck bezeichnet.

Vorbereitung des Siebes

Das mit einer wasserlöslichen Beschichtung versehene Siebdruckgewebe wird in einen Rahmen gespannt – diese Konstruktion ist das namensgebende Sieb. Ein Fotopositiv des Motivs wird auf das Gewebe gelegt und belichtet; dadurch wird es auf das Sieb übertragen. Dort, wo das Licht auf das Gewebe trifft, wird die Beschichtung wasserfest. An den Stellen, die das Motiv verdeckt, bleibt sie wasserlöslich. Durch das Abspülen des Siebes mit Wasser entsteht eine Schablone.

Der Farbauftrag

Das Sieb wird nun über das zu bedruckende Material gelegt, die Druckfarbe auf das Siebgewebe gegeben und mit der Gummirakel durch die Schablone gestrichen. Bei einem mehrfarbigen Druck trägt man die verschiedenen Farben passgenau in je einem Sieb nacheinander auf. Bei einer vollautomatischen Siebdruckmaschine erfolgen alle Arbeitsschritte automatisiert und ohne manuelles Eingreifen; dementsprechend arbeiten sie äußerst schnell. Die Maschinen gewährleisten eine gleichbleibende Qualität auch bei Großaufträgen.

Trocknung

Das Siebdruckverfahren arbeitet mit einem hohen Farbauftrag. Deswegen müssen die bedruckten Artikel lange trocknen; je nach Anwendung erfolgt dies beispielsweise über UV-Trocknung oder Jet-Trocknung.

Die Eigenschaften des Siebes

Das Sieb besteht je nach Einsatzzweck aus verschiedenen Materialien. Die verwendeten Materialien Nylon, Polyester, Stahl und Rotamesh unterscheiden sich in ihrer spezifischen Fadenstruktur, ihrer Feinheit, Dehnfähigkeit und Öffnungsgeometrie. Eine filigrane Struktur bildet mehr Details ab; grobes Gewebe ermöglicht das Bedrucken von sehr großen Flächen. Durch die verschiedenen Gewebestärken kann außerdem die Dicke des Farbauftrags variiert werden.

Der Siebdruck und die Magie der Farben

Aufgrund der verschiedenen Einsatzgebiete des Siebdruckverfahrens variieren auch die verwendeten Farben. Grundsätzlich verwendet man Volltonfarben; es kommen allerdings auch Spezialfarben zum Einsatz. So ermöglicht das Verfahren beispielsweise auch das Aufbringen von Weiß als Grund- oder Schriftfarbe auf einem dunklen Zielmedium. Bei der Auswahl der Farben spielen neben der visuellen Wirkung insbesondere die Beständigkeit, die Haftungseigenschaften sowie die Trocknungszeit eine wichtige Rolle.

Hinsichtlich des Druckmotivs sind Ihnen beim Siebdruck kaum Grenzen gesetzt. Auch Schmuck- oder Sonderfarben, Effektlacke sowie fotorealistische Drucke sind möglich. Nähere Informationen zu den Druckmöglichkeiten und zur Datenanlieferung finden Sie online in unserer Druckdatenanleitung – oder kontaktieren Sie uns einfach persönlich.

Hat der Siebdruck eigentlich auch Nachteile?

Der Siebdruck ist ein verhältnismäßig aufwendiges Verfahren; es eignet sich daher besonders gut für große Auflagen. Die Kosten für das Druckverfahren steigen mit jeder verwendeten Druckfarbe. Aufgrund der hohen Farbschichtdichten müssen außerdem entsprechende Trockenzeiten und -verfahren berücksichtigt werden. Auf gebogenen Oberflächen wie denen von Kugelschreibern oder Tassen kann der Siebdruck nicht angewandt werden; hier liefert beispielsweise der Tampondruck zuverlässige Druckergebnisse.

Der Siebdruck und seine Geschichte

Der Siebdruck gehört neben dem Offsetdruck, dem Hochdruck und dem Tiefdruck zu den sogenannten Durchdruckverfahren und gilt historisch gesehen als viertes Druckverfahren. Über die Anfänge dieser Technik fehlen allerdings zuverlässige Quellen. Man kann davon ausgehen, dass die traditionellen Schablonentechniken, die in Japan zum Bedrucken von Textilien verwendet wurden, einen großen Anteil an der Entwicklung der heutigen Siebdrucktechnik hatten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangte das Verfahren in die USA, wo bereits mit ähnlichen Druckverfahren experimentiert worden war, um Schilder und Plakate herzustellen. Die technischen Impulse zum heutigen Siebdruck dürften daher hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten kommen.

Im 20. Jahrhundert wurde für die Herstellung der Siebe noch teure Seide verwendet. Als in den 1960er-Jahren der Nylonfaden entwickelt wurde, verdrängte er die exklusive Seide aus der Siebdrucktechnik. Mit der technischen Entwicklung von modernem Schablonengewebe, leistungsfähigen Druckfarben sowie automatisierten Druckmaschinen erlebte der Siebdruck erneut einen Aufschwung. Als zuverlässiges, robustes, farbechtes, präzises und flexibles Druckverfahren ist der Siebdruck ein wichtiges Element der modernen Druckproduktion.

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